Misshandlungen in der Forensik

Zwangsbehandlung im Maßregelvollzug

Fünf Pfleger stürmen die Zelle, halten mich fest, ziehen mir die Hosen runter. Der Arzt spritz mich dann mit drei mltr Haldol oder mehr ab, ich kann das nicht kontrollieren.

Ich versuche mich während der ganzen Prozedur so gut es geht zu wehren. Ohnmächtige Wut, weil es mir nicht gelingt, mich zu verteidigen.

Jede Spritze macht den Körper ein Stück mehr kaputt. Ich kann zusehen wie mein ehemals gesunder Körper nach und nach völlig entstellt und kaputtgemacht wird, die Sehstärke der Augen nimmt drastisch ab. Die Musikalität und Sexualität sind völlig zerstört, meinen ganzen Körper erfaßt ein unwillkürliches Zittern, in den Schultergelenken hat sich Rheuma eingenistet. Die Finger sind versteift. Das alles sind Wirkungen von Haldol. Es gibt keine Nebenwirkungen. Die Zerstörung des Körpers ist das eigentliche Ziel. Ich bin Veganerin und konsumiere sonst keine Produkte, die über die Folter von Tieren und Menschen entstanden und entwickelt wurden. Neuroleptika sind so entstanden. Mit der Zwangsbehandlung werde ich auch noch gezwungen, mich als Konsumentin an der Folter zu beteiligen.

Die Schergen wollen, daß ich das Zeug freiwillig einnehme, wie alle hier. Das wird ihnen nicht gelingen. Neuroleptika wirken wie eine ständige Fessel. Mit dieser Fessel versprechen sie uns die Freiheit. Ständig gefesselt und körperlich völlig kaputt sind wir dann auch nicht mehr "gefährlich". Jeder Gutachter wird uns bescheinigen, daß wir krank sind und betreut werden müssen.

Erdmuthe Theuermeister


Gesendet am 13.01.2005 im Dissidentenfunk (www.dissidentenfunk.de)

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