Kritischer Kommentar zum Filmfestival AUSNAHMEzustand

Nun die Kurznachrichten:

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Psychiatrie-Erfahrener, die Irren-Offensive und der Landesverband
Psychiatrie-Erfahrener Berlin-Brandenburg hat das Filmfestival AusnahmeZUSTAND unter der folgenden Überschrift kritisch kommentiert:

Antistigmakampagne:
ein Folter-Werbefeldzug der WPA

Es gibt keine "psychischen Krankheiten"!
Psychiatrische Zwangsbehandlung ist Folter!

Das AusnahmeZUSTAND Filmfest ist eine von der Psychiatrie oganisierte Veranstaltung, die mit dem massiven Einsatz von Mitteln der Pharmaindustrie und der deutschen Regierung finanziert wird.
Das Filmfest hat nicht zum Ziel die Stigmatisierung von psychiatrisch diagnostizierten Menschen zu vermindern, sondern angebliche "psychische Krankheiten" und hier vor allem die "Depression" als weitverbreitetes und in der Gesellschaft zunehmendes Phänomen darzustellen um so den Absatzmarkt psychiatrischer Drogen zu vergrößern.
Als Nachweis, welche Interessen hinter diesem AusnahmeZUSTAND Filmfest stehen seien hier nur die World Psychiatric Association (WPA) und die Firmen Lilly Deutschland GmbH (Pharmafirma), APOGEPHA GmbH (Pharmafirma) und Cognis Deutschland GmbH & Co.KG (Chemiemulti) genannt, die als Unterstützer des Vereins IRRSINNIG MENSCHLICH aufgeführt sind, der wiederum einer der Ausrichter des Festes ist.

Auf lokaler Ebene sei nur das "Bündnis gegen Depression" erwähnt, ein Verein des angeblichen "Kompetenznetzes Depression", welches "führende Forschungseinrichtungen und Universitätskliniken Deutschlands mit Bezirks- und Landeskrankenhäusern, psychosomatischen Kliniken, niedergelassenen Ärzten und Praxisnetzen" verbindet.
Als solches angebliches "Kompetenzzentrum", aus Psychiatern bestehend, wird es sich natürlich dafür einsetzen Niedergeschlagenheit und schlechte Laune oder gar Lebensmüdigkeit nach "neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen" mit der gefährlichen chemischen Keule zu "behandeln".

So ist es vielleicht zu verstehen, daß sich krankheitseinsichtige und von der Psychiatrie kolonialisierte Subjekte nichtsahnend zur Verfügung stellen, um sich, leider von den Psychiatern getäuscht und von der Gesellschaft ausgegrenzt, gutwillig darauf einzulassen zur Aufklärung der Öffentlichkeit über ihre angebliche "Krankheit" und zur Unterstützung der sogenannten "Antistigmakampagne" der World Psychiatric Association (WPA), der Konzerne und der Bundesregierung beizutragen.
In menschenunwürdiger Weise enthüllen sie ihr Privatestes vor Kamerateams (z.B. in "Raum 4070") dummerweise nur, um der STIGMATISIERUNG Verrückter und der fortgesetzten (Zwangs-) Behandlung Niedergeschlagener mit psychiatrischen Drogen Vorschub zu leisten.
Für angebliche "psychische Krankheiten" fehlt jedoch bis heute jeglicher objektive Beweis.
(Siehe unter: http://www.psychiatrie-erfahrene.de/faq.htm)
Dennoch werden psychiatrische Diagnosen von Menschen, welche extreme persönliche Probleme haben, gerne angenommen, da sich diese mit ärztlicher Hilfe - insbesondere einem Krankenschein - legal dem Arbeitsmarkt für begrentze Zeit entziehen und sich eine Auszeit von oftmals belastenden Arbeitsverhältnissen oder von dem immer weiter zunehmenden Druck der Ämter nehmen können.
Trotz abnehmenden Krankenstand (Rekord seit 1976 !!!) aufgrund steigender Angst um den Verlust des Arbeitsplatzes steigen die durch angebliche "psychische Krankheiten" bedingten Krankentage immer weiter an. "Ihr Anteil an den Krankheitstagen habe sich seit 1990 mehr als verdoppelt." (Quelle: "Krank arbeiten statt krankfeiern" taz vom 19.04.2006)

Leider übersehen viele Betroffene die hinter der angeblichen Hilfe verborgenen psychiatrischen Zwangsmaßnahmen, denen sie bei zunehmender Dauer und Häufigkeit solcher Diagnosen mit steigendem Risiko ausgesetzt sind.

Durch die ebenso subjektive Diagnose einer "Selbst- oder Fremdgefährdung" sind dem psychiatrischen Zwangssystem, durch bestehende Gesetze und durch im Sinne der Psychiater entscheidende Vormundschaftsrichter, alle Mittel an die Hand gegeben, um systematisch die unteilbaren Menschenrechte dieser so diagnostizierten Menschengruppe zu verletzen und diese zu foltern.

Die Pharmakonzerne setzten jährlich Milliarden um und sind sehr daran interessiert sich diesen riesigen unfreiwilligen "Kundenkreis" der mit ihren Drogen Zwangsbehandelten zu erhalten.
In diesem Sinne versuchen die Multis und ihre Lobbyisten die Psychiatervereinigungen, die Universitäten, die Politik, die Angehörigen und die Öffentlickeit von der Existenz "psychischer Krankheiten" und der Notwendigkeit einer zwangsweisen Behandlung selbiger zu überzeugen bzw. die vorhandene "Einsicht" dafür zu stärken.

Wer würde es heute noch wagen, homosexuelle Menschen als angeblich Geisteskranke wegzusperren und zwangsweise zu "behandeln", um sie von ihrer "Krankheit" zu heilen, wie das in Deutschland noch vor etwa 30 Jahren möglich war?


Gesendet am 11.05.2006 im Dissidentenfunk (www.dissidentenfunk.de)

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