Antipsychiatrie ... Teil I

Zunächst etwas darüber, was wir unter Linken im weiteren verstehen wollen: Ich denke, das Motto des Weltsozialforums in Porto Alegre fasst die Linke Überzeugung allgemein kurz und bündig zusammen: eine andere Welt ist möglich. Eine andere Welt ist möglich steht im Gegensatz zu einem Konservatismus, der die Verhältnisse bewahrten will, nur noch Feinabstimmungen des Machterhalts vornimmt und graduelle Verbessserungen zur Systemabsicherung zum Ziel hat.

Die Linken wollen große, bedeutende Änderungen herbeiführen, die regelmäßig "revolutionär" genannt werden. Im Gegensatz dazu haben zwar auch die Nazis von "Bewegung" gesprochen und linke Versatzstücke in ihre Propaganda eingebaut, aber sie wollten gerade KEINE andere Welt möglich machen, sondern redeten davon, dass nationalsozialistische Politik angewandte Biologie sei, sie also gerade jede Phantasie an eine bessere Welt für alle Menschen bekämpften. Dass Linke also auch immer ein Universalismus und damit Internationalismus verbindet, ist nahe liegend, aber schon nicht mehr ganz so klar, kommen wir doch jetzt zu den beiden Polen, die innerhalb der Linken geradezu antagonistisch gegeneinander stehen: Anarchisten und Kommunisten. Im weiteren spreche ich etwas allgemeiner von Libertären und Sozialisten. Im Kern geht es bei den gegensätzlichen Polen um die Gewaltfrage, insbesondere die staatliche Gewalt und deren Eingriffs- bzw. Zugriffsmöglichkeiten auf das Individuum.


Gesendet am 08.09.2005 im Dissidentenfunk (www.dissidentenfunk.de)

Dissidentenfunk | jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat von 16 bis 17 Uhr im Offenen Kanal Berlin | Antenne 97,2 MHz | Kabel 92,6 MHz | Livestream www.okb.de/radio.htm | Audio-Archiv www.dissidentenfunk.de/archiv